Die Ausbildung

Die Schulleiterin und Ihre Dozenten – Kommunikation & Corona
inkl. Geltungsbedürfnis und Ausnutzung seiner Position und dann noch der Pudel



Wir in der Pflegefachschule haben immer Blockweise Unterricht
gehabt, 4 -6 Wochen Schule, anschließend Praxis 2 Monate.
Es gab sehr viele unterschiedliche Unterrichtsfächer, Anatomie/Physiologie, Krankheitslehre, Sport unter anderem usw. Eigentlich dachte ich immer wieder, dass die Pflegeausbildung eine Erwachsenenbildung sei, aber da irrte ich mich aber gewaltig. Teilweise wurde man so behandelt, dass man ja nicht seinen Mund aufmacht, wenn jemanden etwas stört und wehe man äußert Kritik. Vieles wurde einfach weg gelächelt von einigen Dozenten und ignoriert.

Eines Tages hatten wir bei Frau, ich nenne sie mal Igel, obwohl sie eher ein Vogel war, Unterricht. Frau Igel war ca. 31 Jahre jung, sie war eine Person, die sich durch einen autoritären Führungsstil Respekt verschaffen wollte. Ich fand das so lächerlich, da sie nicht wusste, wie sie die Klasse zusammenhalten sollte. Wie dem auch sei, standen Mitschüler während des Unterrichtes auf und gingen auf Toilette, dies hat Frau Igel aber nicht gefallen gelassen, sie hat dies als respektlos empfunden Ihrem Unterricht gegenüber. So sagte sie „ Also Freunde, ich bitte Sie, in den Pausen auf das WC zu gehen, da es den Unterricht stören würde“. Dem einzigen den  das gestört hat, war die Dozentin Igel.
Anschließend hat sie wortwörtlich gesagt: „In meinem Unterricht geht niemand mehr auf das WC!

Das war natürlich eine sehr schöne Einladung für mich gewesen, so mit Lebenserfahrung und knapp 29 Jahren.

Ich muss erwähnen, dass meine Mitschüler alle um die 18 Jahre gewesen sind, nur mal so am Rande. Sprich ich war die älteste im Unterrichtsraum! (Mehr Lebenserfahrung, mehr Reife, „obwohl ich bezweifle, ob ich in diesem Leben noch reif werde“. Im Laufe der Zeit lernt man Unterscheiden, was Recht und Unrecht sind. Wenn jemand ungerecht behandelt wurde, habe ich mich für diesen auch immer eingesetzt. So kam es das ich mein Handy schnell zückte und einen Gesetzes Text zitierte und ich mit Menschenwürde anfing

Ich stand auf und sagte vor versammelter Klasse „Frau Igel Ihnen ist schon bewusst das wir ganz am Anfang der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflege und unsere Kinderkrankenschwestern etwas über das Grundgesetz gelernt haben, dass die Würde eines Menschen unantastbar ist! Ich stelle mal in den Raum, ob die Dozentin weiß was „Würde“ ist!
Ich kann einfach nicht verstehen, wie man Wasser predigen kann und Wein säuft.


Des weiteren sagte ich zu Frau Igel ich zitiere:

Wird ein Schüler zum Aufhalten eines dringenden menschlichen Bedürfnisses gezwungen, so könnte dies zum Vorwurf der Körperverletzung im Amt nach § 340 des Strafgesetzbuches führen oder als Misshandlung von Schutzbefohlenen § 171 des Strafgesetzbuches ausgelegt werden. Die Augen wurden immer größer

Frau Igel lief knallRot an und in diesem Moment drehten sich die anderen
25 Schüler um schauten mich an und grinsten sich ins Fäustchen. Im Übrigen habe ich in der letzten Reihe gesessen.
Aber die Retourkutsche hat auf sich nicht lange warten lassen, Frau Igel sagte „Steffen kommen Sie mit vor die Tür“ draußen angekommen, sagte sie zu mir in einem sehr sehr Dominanten sowie ärgerlichen Ton  „Wie können sie meine Autorität vor allen Schülern untergraben“
ich musste innerlich schmunzeln, dachte der Hobbit explodiert gleich, war mir aber egal und ich setze noch einen drauf. Ich sagte zu Ihr folgendes, „ich wusste gar nicht, dass Sie so ein Geltungsbedürfnis haben", bekommen Sie dies zu Hause nicht von Ihrem Mann?! Ich liebe es, jemanden noch mehr zu provozieren, denn ich habe etwas dagegen, wenn jemand anderen überlegen scheint und die jüngeren sich nicht wehren können.

Anschließend sagte ich zu ihr, dass es den Anschein hat, dass etwas in Entwicklung schief gelaufen sei, oder ob sie im Fach Empathie/Sozialkompetenz Kreide geholt hat.

Sie kochte weiter und Ihr Gesicht war so kurz vorm Platzen, Ihr war das so peinlich, so unangenehm, dass Sie keine Worte mehr gefunden hat und einfach nur noch sagte, "So ich muss meinen Unterricht fortsetzen."

Gedanke:

Viele Menschen scheuen den direkten Weg der Konfrontation aus Scham, Angst ggf das falsche zu sagen, für das gesagte denotiert zu werden, deswegen ist es sehr wichtig sich zu behalten was der andere gegenüber gesagt hat um Ihn am Ende mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Ich stehe mega darauf, mich geistig mit jemandem zu duellieren, jedoch empfand ich, dass die Frau der Igel unbewaffnet gewesen ist wie die meisten Menschen.

Um so ruhiger musst du selber werden, es gibt nur 2 Reaktionen darauf, entweder er wird ruhiger und sucht ein Sachliches Gespräch oder er wird noch wütender.
Im Übrigen stehe ich sehr darauf, wenn sich jemand nicht unter Kontrolle hat! Das Zeigt sein wahres Ich!:-) Manchmal denke ich mir in solchen Situationen, muss ich jetzt einen Käfig drum herum bauen, er,sie,es könnte noch anfangen zu beißen oder zu kratzen oder zu spucken wie ein Lama.... *lach*
Und wenn du zur gleichen Zeit noch ein leichtes aber dezentes Lächeln oben draufsetzt, ist das Schauspiel perfekt. Die Gefahr daraus ist, dass dein Gegenüber dir eine in die Fresse haut, im schlimmsten Fall.
Und solltest du daran noch Gefallen finden und Spaß haben in dieser Situation, sage einfach zu dieser Person, wenn diese fertig mit reden ist, in einem sehr ruhigen Ton, etwas arrogant „Das ich so etwas noch von ihnen erleben darf, Was für ein Emotionaler Ausbruch, anschließend schnallst noch mit der Zunge und schaust dein Gegenüber von oben nach unten und wieder zurück an. Anschließend wird die Person komplett ausflippen.

Weiter im Text....

Wir beide gingen wieder rein, aber siehe da war der Unterricht zu Ende. Eine Woche oder 2 Wochen später haben wir erfahren, dass sie schwanger ist, was mich nur gewundert hat: „wer packt die Olle überhaupt an, der arme Mann tut mir leid, ohne ihn zu kennen. Anschließend hat der Vogel das Nest (die Pflegeschule verlassen)

Zwei Monate später

Der nächste Unterricht hat auf sich nicht lange warten lassen, das Thema war „Kommunikation – Schulz von Thun", diesen Unterricht hatten wir bei der Schulleiterin gehabt. Sie war sehr adrett gekleidet, schlank, vom bloßen Ansehen eigentlich eine liebe Persönlichkeit, dachte man zumindest Dinge können sich aber ganz schnell ändern, wenn man Personen richtig kennenlernt, da nützt es auch nicht das tolle Aussehen, wenn die Persönlichkeit im Arsch ist !

Nur mal kurz erklärt, was „Friedemann Schulz von Thun“ mit dem Kommunikationsmodell zu tun hat. Er ist ein Psychologe und hat herausgefunden, das, dass Vier-Seiten-Modell oder Kommunikationsquadrat beruht auf der Annahme, dass jede Äußerung nach vier Seiten hin interpretiert werden kann - vom Sender der Äußerung wie auch vom Empfänger. Diese vier Seiten der Nachricht werden im Modell durch je eine Quadersteine in einer eigenen Farbe präsentiert.

  1. Auf der Sachseite (blau) informiert der Sender (der Sprechende) über den Sachinhalt, d. h. über Daten und Fakten.

  2. Die Selbstoffenbarung (grün) umfasst, was der Sprecher durch das Senden der Botschaft bzw. Nachricht von sich zu erkennen gibt.

  3. Auf der Beziehungsseite (gelb) kommt zum Ausdruck, wie der Sender meint, zum Empfänger zu stehen, und was er von ihm hält.

  4. Was der Sender beim Empfänger erreichen möchte, wird von der Apellseite (rot) repräsentiert.

Das Modell ist relativ einfach, wenn man darüber nachdenkt und dieses versteht. Der Unterricht war irgendwann zu Ende und wir hatten lange frei gehabt, ich glaube wir hatten auch 2 Wochen Urlaub.

In den 2 Wochen kam es zum Corona Ausbruch in Wuhan. Dies wurde durch die Medien bekannt gegeben, alles lief bis dahin noch normal in der Schule und im Krankenhaus. Nachdem es aber so viele Fälle in Bergamo und Co gab, dachte sich die Regierung, das wird sich sicherlich schnell auch in Deutschland verbreiten und überlegte alle Schulen zu schließen. Gesagt, getan vom Schulamt kam dann ein Schreiben, dass alle Schulen geschlossen werden, das Datum weiß ich leider nicht mehr genau, aber ich war immer noch 29 Jahre jung :-)

Die Pflegeschule war jedoch offen gewesen. Unsere Klasse saß geschlossen im Unterricht und auf einmal klopfte es und die Tür ging auf und die Schulleiterin trat ein. Sie begrüßte uns und hielt eine Rede über Ansteckungen mit Corona und Übertragungen, am Ende fragte sie, ob es noch Fragen gibt, ich meldete mich prompt, alle schauten mich mit sehr großen fragenden Augen an „was könnte er jetzt wieder sagen?".

Ich fragte in einem ruhigen und gelassenen Ton wie es mit den Schutzmaßnahmen aussieht hier in der Klasse, mit der Schule ob unsere Schule auch in Home office wechselt oder ob eine extra Wurst gebraten wird für die Pflegeschule. Obwohl alle schon seit 5 Tagen zu hause waren aus anderen Schulen hatte unsere Schule noch offen.

Auf einmal erhebt die Schulleiterin ihre Stimme und spricht mich sehr böse mit einem lauten aber bestimmten Ton an „ Herr Steffen ….
 
„Was und wie und welche Maßnahmen wir einleiten und durchführen werden, entscheiden immer noch ich.“

Gedanke

Erst dachte ich, die scheint mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein, als ich abermals darüber nachdachte, in welchem Ton sie mit mir gesprochen hatte, dachte ich, es könnte auch sein, dass Ihr alter Olle nicht ran gelassen hat. Ich fand es sehr respektlos mir gegenüber aber einige Dozenten haben dies auch mit anderen Schülern gemacht, nur diese konnten sich nicht verteidigen und wenn man der Deutschen Sprache nicht mächtig war, hat man eh verloren.
Wenn ich mich selbst darum reißen würde , Maßnahmen zu planen zum Schutz von den Schülern und Lehrkräften. Erstens nicht meine Baustelle und zweitens zu wenig Gehalt und falsche Position!:-)
Wenn man mit Menschen arbeitet, sollte man auch mit diesen Respektvoll umgehen. Des Weiteren  sollte man das gesprochene Wort ohne Wertung annehmen.


weiter im Text....

Mir fiel dann spontan ein, dass wir bei der Schulleitung ja den Input vom Unterricht über das Kommunikationsmodell Schulz von Thun bekommen haben.
Ich ließ mich nicht lumpen und sagte zu ihr, in einem sehr ruhigen und gelassenen Ton Frau Stange, nehmen Sie es mir nicht übel, aber wenn ich mich recht erinnere, haben wir bei Ihnen das Kommunikationsmodell Schulz von Thun gehabt.

Sie sagte darauf „Ja und was hat das damit zu tun??!“

Ich bin mir sicher, dass Sie es mit dem falschen Ohr gehört haben..... *Schach Matt*

Ihre Gesichtszüge entgleisten, sie musste sich echt zusammenreißen, dass sie nicht anfängt zu schreien vor Wut, ich weiß bis heute nicht, wie Sie diese angestaute Energie ableiten konnte und die Frage war vor allem wohin...:-)

Die gesamte Klasse drehte sich wieder zu mir um, schaute mich an und lachte hämisch.
Sie sagte daraufhin nichts mehr, grinste wütend und fragte, sind noch Fragen offen? Und verließ anschließend den Raum.

Ehrlich gesagt hatte ich sie damit vor der ganzen Klasse bloßgestellt. Es gibt Menschen, die machen das mit Minderheiten immer so. Und von mir bekommen solche Menschen ihre eigene Medizin!

Das einzige was meine Intention gewesen ist, dass Sie es nie wieder wagen wird, mit mir so zu reden. Bekanntlich macht der Ton die Musik. Sie war die letzten restlichen 2 Jahre sehr freundlich zu mir gewesen, keine Spitzen, keine erhobene Stimme, jedenfalls hat sie aus der Situation gelernt und ist mir natürlich aus dem Weg gegangen.

Der Pudel:

Nein, in diesem Text geht es nicht um einen Hund, aber die Frisur sah so aus.
Eine sehr nette, total verpeilte und hinterfotzige Kinderkrankenschwester, die als Pflegepädagogin in der Schule arbeitet, ich nenne sie mal Olivia. Olivia war an die 60 Jahre denke ich, ich kann mich auch täuschen aber irren ist menschlich.

Olivia hatte bei uns irgendwann mal Unterricht, der Unterricht fing an, die Tür sprang auf und erst hat man den Wagen, den Olivia vor sich her schob, gesehen, der voller Cremes, Lotionen, Ölen, Duschgel usw. war. Als nächstes sah man erst die Massen an Haaren, die folgten. Sie hebt Ihr Gesicht als Nächstes und Grinste. Sie sagte, wir werden heute über Pflegeprodukte reden. Wasser in Öl, Emulsionen und Öl in Wasser. Was der Unterschied war weiß ich bis heute nicht. Ich nehme heutzutage alles, was man zur Pflege finden kann, im Krankenhaus.... *lach*

Olivia war durch Ihre Verwirrtheit sehr witzig, hätte mir fast in die Hosen gepisst vor Lachen. Kennt ihr das, wenn ein Mensch, den ihr null kennt, Euch bloß mit seiner tollpatschigen Art zum Lachen bringt... Herrlich sag ich Euch!

Gedanke:

Dass wir uns gegenseitig die Zähne putzen sollten im Unterricht, fand ich echt schon fragwürdig. Dabei ging es um das Empfinden, wenn dies ein anderer tut. Wie fühlt sich der Pflegende.
Aber als Olivia mit den Pflegeprodukten rein kam. Hätte nur noch gefehlt, dass sie lautstark geschrien hätte "AVON Läutet".... Ich haue mich vor Lachen in den Dreck. Wer nicht dabei gewesen ist, kann sich nicht in die Situation hineinversetzen.

Den zweiten Unterricht hatten wir bei Olivia, da ging es um das Thema Ernährung bei Säuglingen und Kleinkinder, sie brachte einen Wagen mit lauter guten Hipp, Milasan und wie die ganzen Kindernahrungen heißen.
Da es fachpraktischer Unterricht war, konnten wir selbst den ein oder anderen Brei zubereiten, den wir das auch in der Hoffnung womöglich auf Station anwenden können.
Als der Tag kam wo ich auf der Entbindung angefangen habe, suchte ich natürlich alle Schränke durch, aber es war kein Brei zu finden sondern nur Pre Nahrung 1 oder Pre Nahrung für Babys und Milchpumpen und einen Kühlschrank voller abgepumpter Milch von den Schwangeren Frauen. 

Sehr fand es sehr enttäuschend, denn ich hätte gern das Theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt.



Danksagung:

Die einzige normale Pflegedozentin war meine Klassenleitung. Diese war einfach nur sie selbst. Keine Schauspielerin, immer ehrliche zu den Schülern, etwas verpeilt, aber wer ist das nicht ab und zu. Im Großen und Ganzen eine sehr liebevolle Dozentin. Gut, Sie hat auch sehr viel durchgehen lassen, muss man sagen. Die Jüngeren haben ihr auf den Kopf rum getanzt. Es hat mir schon etwas leid getan.
Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob Sie Krankenschwester gewesen ist oder ob Sie Altenpflege gelernt hat und dann Studiert Pflegepädagogin. Aber egal, einfach nur sehr gut!

Was die Praktische Examensprüfung betrifft, habe ich die Unfallchirurgie absolviert. Die Kollegen fand ich echt super!

In diesem Sinne Danke für die 3 Jahre, Sie haben mir immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert mit Ihrem Unterricht!

Ende des Kapitels..